Karen Blixens leise Erzählung holt große Fragen über die Kompromisslosigkeit, mit der man seiner Kunst folgt (oder folgen muss), über die Einsamkeit des Schaffensprozesses, seine Flüchtigkeit und seinen lang anhaltenden Nachklang in eine abgelegene Welt am Rande der Zivilisation. Auch das Braunschweiger Publikum soll Teil werden der Festgesellschaft und sich am Prozess (kulinarischen) Kunsts
Nach den Aufständen der Pariser Kommune 1871 haben zwei gottesfürchtige Schwestern, die an einem norwegischen Fjord leben, die geflüchtete Köchin Babette aus Paris aufgenommen. Zwölf Jahre besorgt sie nun bereits deren Haushalt. In dieser Zeit hat Babette an einer Lotterie in Frankreich teilgenommen – und erzielt schließlich den Hauptgewinn: 10.000 Francs. Babette möchte nun den Schwestern und der Gemeinde ein großes Festmahl zubereiten. Über seine Zusammensetzung erfährt man nicht viel, doch der Genuss verändert die Gäste, ohne dass es ihnen bewusst wäre. Erzogen zu einer bescheidenen Lebensweise, fehlt ihnen das Bewusstsein, dieses kulinarische Meisterwerk als solches zu begreifen, auch wenn es Resonanzen an vergangene Sehnsüchte und verpasste Momente auslöst.