Die morbide Schönheit des Werdens und Vergehens. Figuren, Acrylbilder, Statuen auf Fotoleinwänden und fotografische Stillleben mit Naturmaterialien Natur ist immer in Bewegung; selbst unbelebte Dinge verändern sich, wenn man nur eine angemessene Zeitskala anlegt. Das Werden und Vergehen belebter Dinge ist, je näher es an den menschlichen Empfindungshorizont heranrückt, mit Emotionen verknüpft – Freude und Trauer, die Spannung auf Kommendes, das Erinnern an Vergangenes.

In diesem Kontext sind die Arbeiten von Dagmar Bönig und Michael Welling angesiedelt: Schlank wie junge Pflanzenschößlinge ragen die menschlichen Skulpturen von Dagmar Bönig in den lichten Raum. In ihren Acrylbildern erkennt man eine vielgestaltige Natur, die oftmals chaotisch erscheint, aber doch inneren Gesetzmäßigkeiten folgt. In den Statuenfotos von Michael Welling wird totes Material, Stein oder Bronze, zum Leben erweckt und bekommt emotionalen Ausdruck. Die Bilder zeugen von der Kraft des Lebendigen, gerade weil sie von Orten des Vergehens stammen: von Friedhöfen, die der Fotograf in Deutschland und im Ausland besucht hat. Auch seine Fotoreihe „Gebrauchte Natur“ kreist um das Werden und Vergehen; er kombiniert ehemals lebendiges pflanzliches und tierisches Material mit Naturstoffen und alten Gebrauchsgegenständen zu morbiden Stillleben.