Das renommierte Festival "Drei Tage Neue Musik Braunschweig" steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des faszinierenden Themas "Deus ex Machina". Vom 22. bis 24. September werden herausragende Künstler und Ensembles die Besucher mit innovativen Klängen und spannenden Performance-Konzepten begeistern. Das Motto des diesjährigen Festivals, "Deus ex Machina", entlehnt aus dem antiken Theater, beschreibt das Eingreifen einer übernatürlichen Macht oder Technologie, die eine Lösung für scheinbar unlösbare Probleme bietet. In der Welt der Neuen Musik erforscht dieses Motto die Verschmelzung von menschlichen und maschinellen Elementen in der Musik und wie Technologie neue künstlerische Möglichkeiten eröffnet.
Ein interessanter Anfang des Festivals macht das Konzert des TrioDe am Freitag, den 22. September. Das Trio, präsentiert ein fesselndes Programm, das traditionelle Instrumente mit elektronischen Klängen und digitaler Technologie verschmilzt. Im Zentrum steht 14-teilige Zyklus Sequitur für unterschiedlichste Soloinstrumente und Live-Elektronik, des österreichischen Komponisten Karlheinz Essl der an die berühmten Sequenzas von Luciano Berio anknüpft. Hatte dieser einst prototypische Solostücke geschaffen, in denen die jeweiligen Instrumente mit all ihren klanglichen Finessen virtuos in Szene gesetzt werden, so geht es Essl um die Erweiterung dieses Ansatzes unter Einbeziehung der Live-Elektronik: Ein penibel auskomponierter und live gespielter Solopart wird in ein eigens dafür geschaffenes Computerprogramm eingespeist, das daraus in Echtzeit einen elektronischen Kontrapunkt generiert. Diese “Begleitung” wird ausschließlich vom Input des Soloinstruments bestimmt, das mit sich selbst in vielfache Beziehung tritt. Wie in einem Spiegelkabinett lösen sich die ursprünglichen Identitäten auf und erzeugen ein komplexes Beziehungsgefüge, das einen tranceartigen Sog ausübt.

Als Programmhöhepunkt erwartet die Zuhörer am Samstag, den 23. September, ein außergewöhnliches Duo-Konzert mit dem renommierten Pianisten Agusti Fernandez aus Barcelona und dem Saxophonisten Vlady Bystrov. Fernandez, einer der führenden Vertreter der zeitgenössischen Musikszene, ist bekannt für seine einzigartige Herangehensweise an das Klavierspiel. Mit einer beeindruckenden technischen Virtuosität und einer kreativen Experimentierfreude schafft er eine musikalische Sprache, die traditionelle Grenzen sprengt.
Am Sonntag, den 24. September, haben die Festivalbesucher die Möglichkeit, Agusti Fernandez in einem Künstlergespräch persönlich kennenzulernen. Der Pianist aus Barcelona wird über seine musikalischen Einflüsse, seine Herangehensweise an das Klavierspiel und seine Erfahrungen im Bereich der musikalischen Dialoge mit Maschinen sprechen.
Alle Konzerte finden in der Dornse des Altstadtrathauses um 19.00 Uhr, bzw. am Sonntag um 11.00 Uhr statt.