Exponat des Monats Januar
Im Industriezeitalter entwickelte sich in Braunschweig auch die sogenannte Energie-Infrastruktur, ohne die wir uns heute unseren Alltag kaum noch vorstellen können. So wurden über ein Gaswerk am Alten Bahnhof ab 1852 erste Straßenzüge von dort bis zum Schloss mit Gaslaternen erleuchtet. Diese neue Form der Straßenbeleuchtung fand recht schnell über weitere Gaswerke eine Erweiterung. Zur Wasserwirtschaft: Die seit 1342 verlegten Piepen entsprachen im 19.Jahrhundert auch nicht mehr den Anforderungen an die Kapazität einer Stadt mit inzwischen 100.000 Einwohnern. So wurden im Verlauf der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts neue Gusswasserleitungen verlegt und ein Flusswasserwerk im Bürgerpark errichtet. Den Turm des Wasserwerks samt zeitgenössischer Türmer-Skulptur können wir noch heute noch in der Silhouette der Stadt erkennen. Auch die Abwasserfrage musste neu gedacht werden, da die Oker mit den Schmutzfrachten nicht mehr fertig wurde. Als dann auch in dieser Zeit Möglichkeiten gefunden wurden, elektrischen Strom über Kohlekraftwerke zu erzeugen, stand nun auch elektrische Energie zur Verfügung, wobei die in den Kraftwerken entstehende Abwärme auch gleich bei der Einrichtung eines Fernwärmenetzes in der Stadt eine bedeutende Rolle spielte. Dass zur Jahrhundertwende bereits zahlreiche Firmen für ihre Lieferfahrten von Pferdedroschken auf Elektrofahrzeuge umstellten, erstaunt bei der heutigen Diskussion um E-Fahrzeuge und Ladesäulen geradezu.