Ulrich Eller erkundet in der Sonderausstellung das architektonische und kulturhistorische Ambiente des Herzog Anton Ulrich-Museums. Seine Klanginstallationen verändern die Wahrnehmung gewohnter Orte und eröffnen Unerwartetes im Vertrauten: Sonderausstellungsräume, Foyers und sogar der Außenbereich des Museums erfahren durch seine Installationen eine teils akustische, teils visuelle, aber immer spürbare Transformation. In Ellers Kunst wird Hören und Sehen zum kreativen Akt für Museumsbesucher*innen, der Raum zum Instrument transformiert. Das Museum dient dem Künstler als Resonanzkörper und Einladung, sich aktiv und bewusst durch seine Umgebung zu bewegen. Beim Flanieren durch die Sammlungen eröffnen sich durch die Interventionen des Künstlers frische Perspektiven und überraschende Bezugspunkte. Neue Erfahrungen zwischen Kunst, Raum und individuellem Erleben werden geschaffen. Ellers Töne. Klänge. Objekte regen an, das Vertraute neu zu kontextualisieren.
Klang ist Kunst
Alltägliche Geräusche, eingebettet und widerhallend im Kontext des Museums werden zur künstlerischen Erfahrung und treten in Dialog – mit den Kunstwerken, den Besucher*innen und der Architektur. So wird das Treppenhaus durch Ellers Intervention zum „Großen Sprachraum“. Worte und Sätze, entnommen aus Objekttexten der Gemäldegalerie, werden durch die Akustik und den Hall des Treppenhauses in eine neue Klangebene transformiert. Der Raum wird zum Resonator, der die Sprachlaute aufnimmt und modifiziert. In der Gemäldegalerie befindet sich eine „Himmelsleiter“. Aus kleinen Lautsprechern pulsieren feine Tonstrukturen.