10. Sinfoniekonzert

10. Sinfoniekonzert

Zyklus Ausweitung des Ringgebiets
Zyklus Natur
Antonio Vivaldi
Le quattro stagioni (Die vier Jahreszeiten) op. 8

Giacinto Scelsi
Natura renovatur

Richard Wagner
Siegfried-Idyll WWV 103


Aus der Sicht eines Komponisten des 20. Jahrhunderts musste schon die bloße Zahl der Instrumentalkonzerte, die Antonio Vivaldi komponiert hatte, suspekt erscheinen – und vor diesem Hintergrund wird auch Igor Strawinskys Bemerkung, Vivaldi habe einfach hunderte Male dasselbe Konzert veröffentlicht, nachvollziehbar. Doch schon ein Blick auf Vivaldis »Vier Jahreszeiten«, die 1725 in der Sammlung von Instrumentalkonzerten op. 8 publiziert wurden, bringt Strawinskys etwas abschätziges Diktum ins Wanken. Die vier Violinkonzerte, die je eine Jahreszeit porträtieren, sind in ihrem Farbenreichtum, und ihrer Virtuosität wie auch in ihrer Experimentierfreude hinsichtlich der Form einzigartige Werke, wie der anhaltende Erfolg dieser Kompositionen im heutigen Konzertbetrieb zeigt.

Eine der schillerndsten Figuren des an individuellen Charakteren nicht gerade armen 20. Jahrhunderts war der italienische Komponist Giacinto Scelsi. Der aus einer alten süditalienischen Adelsfamilie stammende Scelsi entzog sich bewusst dem Blick der Öffentlichkeit, setzte sich mit wichtigen kompositorischen Strömungen seiner Zeit auseinander und ging doch seinen ganz eigenen musikalischen Weg, auf dem er – neben der Tonhöhe und -dauer – eine »dritte Dimension« in der Musik suchte. Seinen Kompositionen ist oft eine charakteristische Skulpturalität eigen, die das Publikum umfängt und in der scheinbaren Beschränkung des kompositorischen Materials eine große Dichte und Komplexität erzeugt: so auch im 1967 entstandenen »Natura renovatur«, das mit elf Streichinstrumenten, die in mikrotonalen Clusterklängen übereinandergeschichtet werden, in eine ganz eigene und faszinierend schillernde Klangwelt entführt.

Als Geburtstagsgeschenk für seine Frau Cosima komponierte Richard Wagner 1870 das schwelgerisch-zärtliche »Siegfried-Idyll«. Die sinfonische Dichtung für Kammerorchester ist Wagners einziges Orchesterwerk, über das der Komponist äußerte, dass er ein vollständiges außermusikalisches Programm vor Augen hatte, und greift auf Motive aus »Siegfried« zurück, ist aber gleichermaßen ein intimes musikalisches Zeugnis Wagner’scher Familienbande.


Musikalische Leitung Mino Marani
Solist Felix Gutgesell (Violine)


Musikalische Leitung: Mino Marani© Joseph Ruben Heicks

Veranstaltungsort

Staatstheater Braunschweig
Am Theater
38100 Braunschweig

Veranstalter

Staatstheater Braunschweig
Am Theater
38100 Braunschweig