Einsamkeit wird in der Gegenwart vor allem als Problem wahrgenommen, das zudem immer mehr zunimmt. In der frühen Neuzeit galt Einsamkeit eher als etwas ‚Gutes‘. In der Forschung wird deswegen bis heute von der ‚positiven‘ Art der Einsamkeit gesprochen. Ein Blick auf die christliche Tradition des Einsamkeitsbegriffs zeigt hingegen, dass die Sache komplizierter ist.
Einsamkeit wird in der Gegenwart vor allem als Problem wahrgenommen, das zudem immer mehr zunimmt. In der frühen Neuzeit galt Einsamkeit eher als etwas ‚Gutes‘. In der Forschung wird deswegen bis heute von der ‚positiven‘ Art der Einsamkeit gesprochen, die von der ‚negativen‘ Art abgegrenzt wird. Ein Blick auf die christliche Tradition des Einsamkeitsbegriffs zeigt hingegen, dass die Sache komplizierter ist. Der Vortrag beleuchtet vor dem Hintergrund der Veränderungen in der Deutung des Einsamseins speziell im 19. und 20. Jahrhundert, weshalb die ‚positive‘ und die ‚negative‘ Einsamkeit konzeptuell voneinander untrennbar sind. Dadurch können wir auch besser verstehen, warum Einsamkeit heute ein aktuelles Thema geworden ist, das sogar die Politik beschäftigt. Referierende: Dr. rer. pol. Janosch Schobin, Privatdozent an der Universität Kassel, Mitarbeiter an der Universität Göttingen und Mitglied des Kompetenznetzes Einsamkeit des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. in Frankfurt a.M., Annette Kern, Dipl. Sozialpädagogin, Diakoniestelle Nord-Ost, Kreisstelle Braunschweig der Diakonie im Braunschweiger Land gGmbH.