Hannah Arendt hat beklagt, dass Kant keine politische Philosophie hinterlassen habe. Doch zum Glück trifft dies nicht zu. Richtig ist, dass Kant sich öffentlich erst nach seiner Kritik der reinen Vernunft zu politischen Fragen geäußert hat. 1795 wird er Zeitzeuge, wie die Monarchen in Wien und Berlin mit der republikanischen Regierung in Paris einen Frieden abschließen.
Hannah Arendt hat beklagt, dass Kant keine politische Philosophie hinterlassen habe. Doch zum Glück trifft dies nicht zu. Richtig ist, dass Kant sich öffentlich erst nach seiner Kritik der reinen Vernunft zu politischen Fragen geäußert hat. 1795 wird er Zeitzeuge, wie die Monarchen in Wien und Berlin mit der republikanischen Regierung in Paris einen Frieden abschließen. Dieser Baseler Frieden lässt Kant auf eine neue Ära mit Achtung des Weltbürgerrechts hoffen. Mit dieser Erwartung schreibt er noch drei Bücher, in denen die Politik im Zentrum steht. Er entwirft eine globale Weltordnung und plädiert für eine Politik, die Revolutionen vermeidet, weil sie dem öffentlichen Prinzip der Reform verpflichtet ist. Spätestens damit wird Kant zum wichtigsten politischen Denker, den wir der Philosophie der Moderne verdanken.